Mittwoch, 15. April 2015

Jakobsstab



Der Jakobsstab (lateinisch baculus Jacobi), oft auch Gradstock oder Kreuzstab genannt, ist ein altes astronomisches Instrument zur Winkelmessung und zur Messung von Strecken. Es wurde vor allem in der Seefahrt verwendet. Den Namen Jakobsstab erhielt das Instrument wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Oriongürtel des Sternbildes Orion. Ebenfalls als Jakobsstab wird ein Pilgerstab bezeichnet.
Der Jakobsstab besteht aus einem Basisstab versehen mit einer Ableseskala sowie mehreren Querhölzern. Die Querhölzer sind verschiebbar.
Der Navigator hält den Stab in Augenhöhe und verschiebt ein Querstück so lange bis der angepeilte Stern und Horizont von beiden Enden bedeckt wird. Auf einer Einteilung des Basisstabes liest er den Stand des Querstücks ab. Die halbe Länge des Querstabes dividiert durch den abgelesenen Wert ergibt den Tangens des halben gesuchten Winkels.
Zur Entfernungsmessung wird der Winkel  alpha einer Basis mit bekannter Länge gemessen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Turm bekannter Höhe H. Der Abstand S zum Turm ergibt sich für große Entfernungen in guter Näherung aus
S = H : 2 x cot : 2

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