Der Jakobsstab (lateinisch baculus Jacobi), oft auch Gradstock oder Kreuzstab genannt, ist ein
altes astronomisches Instrument zur Winkelmessung und zur Messung von Strecken.
Es wurde vor allem in der Seefahrt verwendet. Den Namen Jakobsstab erhielt das
Instrument wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Oriongürtel des Sternbildes Orion.
Ebenfalls als Jakobsstab wird ein Pilgerstab bezeichnet.
Der Jakobsstab besteht aus einem Basisstab versehen
mit einer Ableseskala sowie mehreren Querhölzern. Die Querhölzer sind
verschiebbar.
Der Navigator hält den Stab in Augenhöhe und
verschiebt ein Querstück so lange bis der angepeilte Stern und Horizont von
beiden Enden bedeckt wird. Auf einer Einteilung des Basisstabes liest er den
Stand des Querstücks ab. Die halbe Länge des Querstabes dividiert durch den
abgelesenen Wert ergibt den Tangens des halben gesuchten Winkels.
Zur Entfernungsmessung wird der Winkel alpha ∂ einer
Basis mit bekannter Länge gemessen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Turm
bekannter Höhe H. Der Abstand S zum Turm ergibt sich für große
Entfernungen in guter Näherung aus
S = H
: 2 x cot ∂ : 2